Halsbänder bei Katzen sind immer ein schwieriges Thema. Es gibt mehrere Arten von Halsbändern: Halsbänder gegen Flöhe und Zecken, reflektierende Halsbänder, GPS-Halsbänder, Adress-Halsbänder und Halsbänder mit Glöckchen. Wenn man sich das so durchliest, dann macht das alles erst einmal Sinn.

Bis vor kurzem gab es nur ein Halsband, das die Katzen wirklich vor dem Befall von Zecken schützte. Daher haben auch wir das Halsband empfohlen, das alle 7 Monate gewechselt werden muss. Der Wirkstoff hält wesentlich länger, jedoch härtet das Gummi danach so aus, dass der Sicherheitsverschluss nicht mehr funktioniert. Die wirksamen Spot-ons enthielten alle den Wirkstoff Permethrin, was von Hunden gut vertragen wird, für Katzen jedoch tödlich ist! Inzwischen gibt es auch gut wirksame und für Katzen verträgliche Spot-ons gegen Flöhe und Zecken.

Reflektierende Halsbänder sollen unsere Freigänger vor der größten Gefahr in der großen weiten Welt schützen: dem Straßenverkehr.

Seit neustem gibt es auch GPS-Halsbänder für Katzen. Wo ist meine Katze? Bewegt Sie sich oder liegt sie irgendwo und braucht Hilfe? Die Entwicklung eines solchen Halsbandes macht so gesehen wirklich Sinn. Diese Halsbänder sind relativ starr, wiegen knapp 50g, haben eine Akkulaufzeit von wenigen Tagen und in der Suchfunktion wird in kurzen Abständen das GPS-Signal per SMS an das Handy oder an eine spezielle App gesendet.

Adress-Halsbänder haben meist kleine Adressanhänger an einer Metallöse, damit man auch ohne Anfragen bei Tasso, Tierheimen oder Tierärzten den Besitzer ausfindig machen kann.

Glöckchen an den Halsbändern haben folgenden Grund: Die Katze wird gehört, wenn sie kommt. Dadurch sollen Vögel aufgeschreckt und verjagt werden. Da sich die Katzen meistens jedoch anschleichen, klingeln die Glöckchen zu spät um die Vögel zu retten. Außerdem wird die Katze durch das Geklingel irritiert und gestört.

Alle Halsbänder haben eines gemeinsam: Sie sind Halsbänder. Es gibt sie zwar alle mit Sicherheitsverschlüssen, jedoch können auch diese verklemmen oder aus einem anderen Grund nicht funktionieren. Sind die Halsbänder zu eng, dann scheuern sie und schaden Haut und Fell. Sind die Halsbänder zu weit,… man könnte meinen, dann kann nichts passieren. Das ist leider nicht der Fall. Die Halsbänder können sich, beim Versuch der Katze sie nach vorne abzustreifen, zwischen Nacken und Maul verkanten, wodurch die Katze sich nicht selbstständig befreien kann. Sie hat Stress und Panik und es besteht ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Wenn die Katze versucht sie nach hinten abzustreifen und dabei mit dem Vorderbein in das Halsband tritt, verkeilt es sich in der Achsel zwischen Hals und Oberarm. Die Katze bekommt Panik, will fliehen, bleibt irgendwo hängen und schnürt sich somit das Vorderbein ab. Das kann bis zur Amputation führen.

Alle Halsbänder haben also ihre Vor- und Nachteile. Man muss für sich selber überlegen, ob man das Risiko eines Halsbandes eingehen möchte, oder nicht.

Haben Sie weitere Fragen zu dem Thema? Dann melden Sie sich bitte bei uns in der Praxis 🙂

Ihr Praxisteam Dr. Reinhold Erbing